Die studierte Grafikdesignerin hatte zunächst kleinere Auftritte im Fernsehen (u.a. „Unter Uns“). Nach der Aufnahme eines Voice-Overs war ihr bewusst: Synchron ist ihre Leidenschaft.
Als Stimme von Temari gehört sie zum Ninja-Ensembles von „Naruto“ (2002-2007). Die älteste der drei Sandgeschwister mimte sie in der Fortsetzung „Naruto Shippuden“ (2007-2017), zahlreichen Kinofilmen sowie im Spinoff „Boruto: Naruto Next Generations“ (2017-). Mit Robert Kotulla – der in der Anime-Serie als Temaris Bruder Gaara zu hören war, führte sie zusammen die Dialogregie in der Netflix-Thriller Serie „Somewhere Between“ (2017). Darüber hinaus ist Merete Brettschneider die deutsche Stimme von „Supergirl“ Melissa Benoist. Über sechs Staffeln leiht sie der US-Amerikanerin ihre Stimme als DC-Superheldin vom Planeten Krypton. Hörspielfreunde kennen Sie zudem als Sprecherin der Detektivin Marie, eine der drei titelgebenden „Die drei Ausrufezeichen !!!“. Ihre vielseitige Stimme findet in den diversesten Zeichentrickserien Verwendung, zum Beispiel als Lisa und Lucy aus der animierten Großfamilie von „Willkommen bei den Louds“ (2016-). Ganz andere Töne schlägt Merete Brettschneider hingegen im Hörbuch der „Fifty Shades of Grey“-Trilogie an. Ihr literarisches Repertoire ist durchaus abwechslungsreich. Neben den Bestsellern von Cecilia Ahern (u.a. „P.S. Ich liebe dich“) liest sie auch fantastische Werke wie B.B. Alstons „Amari“, „Dark Elements“ von Jennifer L. Armentrout sowie die Batman-Reihe „No Man‘s Land“.
Hier unser exklusives Media-Paten-Interview mit Merete Brettschneider:
Taff und trottelig
Seit dem deutschen Serienstart von Supergirl im März 2016 ist Merete Brettschneider die Synchronstimme von Melissa Benoist. Die Story: Kara Danvers ist Assistentin ihrer Chefin Cat Grant (gespielt von Calista Flockhart und synchronisiert von Daniela Hoffmann) in der Medienagentur Cat Co. Sie tarnt sich als schüchternes Mauerblümchen (mit Brille und zum Zopf gebundenen Haaren), um ihre geheime Identität als Supergirl zu verbergen – als solche trägt sie nämlich ihr Haar offen und einen hautenges, blaues Catsuit samt rotem Umhang.
Hier hören wir Merete Brettschneider als Supergirl:
Und hier die Originalstimme von Melissa Benoist alias Supergirl:
Merete Brettschneider kann bestätigen: die Tarnung von Supergirl als Kara Danvers funktioniert. Sie hat es selbst schon einmal in einem deutschen ICE getestet (siehe letzte Frage in unserem Video-Interview oben). Supergirls wahrer Name ist übrigens Kara Zor-El. Sie stammt wie ihr Cousin Superman vom zerstörten Planeten Krypton. Anders als bei Superman spielen ihre Abenteuer allerdings nicht in Metropolis, sondern in der Stadt National City. In der Comicreihe von DC erschienen die ersten Abenteuer von Supergirl bereits 1959.
Merete Brettschneider als Supergirl – Ausschnitt aus der zweiten Serienstaffel:
Ich hab mich hineingefühlt in die Protagonistin
Eine klassische Story um die Eroberung des Traumprinzen gepaart mit etwas härterer Erotik und jeder Menge Kitsch und Klischees: Voila – eine neue Bestsellerformel ist gefunden. Fifty Shades of Grey von Autorin E. L. James war in Buchform ein Megaerfolg, verkaufte weltweit über 100 Millionen Exemplare. Allein in Deutschland ging die Trilogie 5,7 Millionen Mal über den Ladentisch. Merete Brettschneider hat die entsprechenden Hörbucher eingelesen. Wie nähert man sich einem solchen Projekt als Sprecherin an? Sie hat vorab natürlich die Bücher gelesen und sich in die Hauptcharakterin Anastasia eingefühlt – laut Brettschneider wird sie im Buch sehr gut beschrieben. Als die Hörbücher produziert wurden, war noch nicht abzusehen, dass sich die Reihe zu einem solchen Erfolg entwickeln würde.
Interessanter Fakt am Rande: Fifty Shades of Grey basierte ursprünglich auf einer Fanfiction zur Vampirsaga "Twilight" von Autorin Stephanie Meyer. Manche Kritiker sagen: ein ähnlich schlecht geschriebenes, verkitschtes und hanebüchenes Werk, dass kaum das Attribut „Literatur“ verdient. Der Verkaufserfolg beider Buchreihen führte zu ebenso erfolgreichen Verfilmungen – und startete die Filmkarrieren von Dakota Jones (Anastasia Steele) und bei Twilight Kirsten Stewart und Robert Pattinson.
Hier hören wir die ersten 30 Minuten aus „Fifty Shades of Grey – Geheimes Verlangen“, gelesen von Merete Brettschneider:
Kim, Franzi und Marie sind die drei Ausrufezeichen. Drei Teenagermädchen, die nach dem Vorbild der Drei Fragezeichen spannende Kriminalfälle lösen. Die Buchreihe wurde 2006 ins Leben gerufen, spielt aber nicht wie die drei Fragezeichen im Großraum LA, sondern in einer unbenannten deutschen Großstadt. Seit 2009 erscheint diese speziell für Mädchen konzipierte Buchreihe auch als Hörspiel auf dem Label Europa. Im Gegensatz zu den Drei ??? wird auf einen Erzähler verzichtet. Neben Merete Brettschneider als Marie, sprechen Mia Dükow als Kim und Sonja Stein als Franzi. Zusammen mit Büchern und Hörspielen werden unter dem Label der Ausrufezeichen auch zahlreiche Bastel-Sets und Detektiv-Accesssoires verkauft – von Beauty-Sets über Fransentaschen und Häkelmützen, speziell zugeschnitten für die weibliche jugendliche Zielgruppe zwischen 10 und 14 Jahren.
Hörprobe Die drei !!! – Folge 47: Unter Verdacht
Eine von Merete Brettschneiders ersten Synchronrollen war die der weiblichen Figur Temari in der Animeserie „Naruto“. Die Serie erzählt die Geschichte des jungen Ninja Naruto. Temari stammt aus einem Nachbardorf und wird später zu einer wichtigen Verbündeten. Naruto besitzt eine große Fangemeinde und auch weitere Serienableger, die die Geschichte der Charaktere bis ins Erwachsenenalter erzählen. Zudem sind zahlreiche Videospiele erscheinen (z. B. Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm). Merete Brettschneider hat uns im exklusiven Interview verraten, dass die Synchronarbeit bei Trickserien oft etwas einfacher ist: die Münder gingen nämlich oft einfach nur auf und zu. Da müsse man weniger auf die exakte Synchronität achten als bei Realschauspielern. Wie gut sie ihre Arbeit macht, können wir in folgendem Ausschnitt sehen.
Merete Brettschneider als Temari im Kampf gegen den jungen Ninja Konohamaru:
Die Zeichentrickserie „Willkommen bei den Louds“ (2016-) ebnete den Weg für den gleichnamigen Spielfilm von 2021. Seit 2016 ist die weiche Stimme von Merete Brettschneider Teil der Familie Loud. Und n diesem Haus ist es tatsächlich loud! Unter dem Dach der Familie Loud leben neben Sohn Lincoln auch seine zehn (!) Schwestern, die alle speziellen Hobbys besitzen. Merete Brettschneider ist gleich doppelt mit von der Partie. Sie vertont die beiden Schwestern Lucy und Lisa. Die Neunjährige Lucy ist ein klassischer Goth: Sie trägt gern schwarz, ist von melancholischem Gemüt und Vorsitzende des Bestatter-Clubs. Ihre fünfjährige Schwester Lisa hingegen ist sehr umtriebig, vor allem was ihre Tinkturen angeht. Denn die hochbegabte Lisa rührt mit Feuereifer allerhand Cremes und Pillen an, die sie an ihren Geschwistern testet. Mit diesen beiden konträren Temperamenten demonstriert Merete Brettschneider den Facettenreichtum ihres Spiels.
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