Der deutsche Synchronsprecher und Schauspieler Hans Hohlbein wurde 1953 in Berlin geboren.
Danach dauerte es aber 35 Jahre, bis er schließlich seinen Weg ins Tonstudio fand. Nach dem Besuch der staatlichen Schauspielschule Rostock verdiente er sich zunächst als Darsteller unter anderem in „Löwenzahn“ und später beim „Tatort“ oder der deutsch-amerikanischen Buchverfilmung „Der Vorleser“ (2008). Der Durchbruch als Synchronsprecher kam mit der erfolgreichen Krankenhausserie „Emergency Room - Die Notaufnahme“ (1994-2009). Als Dr. Greene lieh er Schauspieler Anthony Edwards in 169 Episoden die Stimme. Darüber hinaus vertont Hans Hohlbein regelmäßig die britische Koryphäe Toby Jones (u.a. 2021 in „Ein Junge namens Weihnacht“) sowie seit „Magnolia“ (1999) auch den bekannten Amerikaner Patton Oswalt (zum Beispiel 2021 in „Eternals“ als Pip der Troll). Viel Spaß hatte Hans Hohlbein auch bei der Synchronisation des schrägen Rechtsanwalts Ted Buckland in 95 Folgen „Scrubs - Die Anfänger“ (2001-2010). Ab 2001 war er auch in Steven Soderberghs „Ocean’s“ Trilogie (2001, 2004, 2007) als Hacker Livingston Dell zu hören. Heute kennt man ihn als Sprecher des verfressene Polizisten Scully, der im Revier „Brooklyn Nine-Nine“ (2013-2021) eine ruhige Kugel schiebt, sowie aus Blockbustern wie „The Batman“ (2022). In animierte Rollen zu schlüpfen ist Hans Hohlbein schon immer leichtgefallen. Zu seinem Oeuvre zählen Genre-Meilensteine wie „Akira“ (1988) oder Klassiker wie „Tom & Jerry“. Mit Zeichentrickserien prägte er die Jugend vieler Zuschauer. Aus dem „Dragon Ball“-Kosmos kennt man ihn als Stimme des Kaioshin des Ostens sowie vor allem als geflügelter Patamon aus der Welt der „Digimon“. Sein Gespür für Komik stellte er auch als Lemur Ted in der Kinderserie „King Julien“ (2014-2017) unter Beweis.
Wir haben Hans Hohlbein bei uns im Studio begrüßen dürfen und ihn mit unseren Fragen gelöchert. Im exklusiven Interview erzählt er unter anderem von den emotionalen Höhepunkten seiner Karriere und Vorteilen, die er mit seinem Beruf verbindet. Wir wünschen euch viel Spaß:
Neun Jahre, neun Staffeln. Seit Beginn der Kultserie „Scrubs - Die Anfänger“ (2001-2010) leiht Hans Hohlbein dem amerikanischen Schauspieler Sam Lloyd die Stimme. Es spielt Theodore Buckland, den neurotischen Anzugträger und über viele Jahre auch Haus und Hof Anwalt des Sacred Heart Krankenhauses. Weniger versierter Rechtsbeistand als vielmehr hervorragendes Frustventil für Chefarzt Bob Kelso, muss Ted so einiges über sich ergehen lassen. Dadurch fährt er zwar bei übrigen Angestellten etwas Mitleid ein, aber sein Selbstwertgefühl ist meistens im Keller. Als Jurist überzeugt Ted eher weniger, dafür besitzt eine hervorragende Singstimme, die er ihn diversen a capella Einlagen zum Besten gibt. Das expressive Spiel von Sam Lloyd macht durch die Synchronisation von Hans Hohlbein noch mehr Spaß. Da der depressive Ted bereits durch ein wenig Zuspruch schon zu Höhenflügen ansetzt, sind die Szenen mit ihm häufig eine emotionale Achterbahn fahrt. Mit viel Einfühlungsvermögen trifft Hohlbein hier genau die Töne zwischen weinerlichem Selbstmitleid und explosiven Gefühlsausbrüchen
Wir wünschen viel Spaß mit Hans Hohlbein als schrulliger „Scrubs“-Anwalt Ted Buckland:
Nach „Workaholics“ und „American Horror Story“ glänzte Hans Hohlbein als Sprecher von Joel McKinnon Miller besonders in der Comedy-Serie „Brooklyn Nine-Nine“ (2013-2021). Als deutsche Stimme des fülligen Polizisten Scully quält er seine Kollegen mit unappetitlichen Infos zu seiner Gesundheit – sehr zur Freude der Zuschauer. Mit seinem Partner Hitchock bildet er ein in puncto Intellekt ein schlagbares Duo. Bei uns sorgt das zwar für jede Menge Lacher, bei den anderen Polizisten aber regelmäßig für Unverständnis. Richtig Revierarbeit liegt dem dauerhungrigen Scully fern. Der passionierte Sitzer befindet sich stets auf der Suche nach dem nächsten Leckerbissen. So stumpf Scully vielleicht rüberkommen mag, beim Humor ist das richtige Timing gar nicht so einfach.
Hier sind einige der besten Momente von Scully zusammengetragen:
Bereits ab der ersten „Digimon“-Serie (1999) war Hans Hohlbein als orange Fledermaus Patamon dabei. So naiv wie freundlich, kreist das pummelige Digimon behäbig um seinen menschlichen Partner TK. Aus unerfindlichen Gründen ist es Patamon aber zunächst verwehrt, sich auf die nächste Stufe weiter zu entwickeln. Das sorgt für Druck und Patamon entwickelt deswegen Minderwertigkeitskomplexe. Im entscheidenden Moment vermag die Fledermaus aber seinen Mut zu finden, über seinen Schatten zu springen und seine Freunde vor dem dämonischen Devimon zu beschützen. Die runde Fledermaus digitiert zu einem stattlichen Engel, dem prächtigen Angemon. Diese Veränderung weiß Hans Hohlbein auch akustisch zu transportieren. Mit der neuen Reife gewinnt auch Patamons zartes Stimmchen an Kraft. Auch Hohlbeins Sprachduktus wird sicherer. Mit fast schon eiserner Bestimmung setzt er dem Spiel der dunklen Mächte ein Ende.
Wie sich das anhört, wenn Hans Hohlbein vom harmlosen Patamon zum mächtigen Angemon chargiert, erlebt ihr in diesem dramatischen Finale der ersten „Digimon“-Serie:
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