Französisch ist mit rund 90 Millionen Muttersprachlern sowie rund 250 Mio Sprechern eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt.
Außerhalb des Mutterlandes wird Französisch hauptsächlich auch in Kanada, Belgien, Schweiz, Luxemburg, Monaco und in vielen ehemaligen Kolonien in West- und Zentralafrika gesprochen. Auch im arabischsprachigen Norden Afrikas sowie Südostasien sowie Haiti kommt Französisch als Zweitsprache zum Einsatz, dann mit entsprechendem Akzent. Das Haitianisch wird teils auch als eigene kreolische Sprache angesehen, da die Struktur stark vom Standardfranzösisch abweicht. Auch in den USA wird es gesprochen, u. a. in Maine und Louisiana.
Das Standard-Französisch wird in so gut wie allen französisch-sprechenden Ländern auch als Werbesprache benutzt. In Afrikanischen Ländern ist allerdings der Pariser Dialekt aus unserer Erfahrung etwas verpönt, weshalb sich eher ein Sprecher aus Frankreichs Süden eignet. Ebenso sollte in Kanada nicht mit Standard-Französisch geworben werden – hier eignet sich das kanadische oder auch Quebecer Französisch genannte Form der Sprache weitaus besser.
Hier hören wir den typisch französischen Sprecher Cyrille A. (und hier geht es zu unseren französischen Native Sprechern)
Außerhalb Frankreichs leben die meisten französischen Muttersprachler in Kanada. Ungefähr ein Drittel aller Kanadier sind französische Muttersprachler. Französisch ist generell zweite Amtssprache in Kanada, in der östlichen Provinz Québec sogar die alleinige. Aufgrund dieser regionalen Dominanz wird das kanadische Französisch auch als Quebecer Französisch bezeichnet.
Generell gilt Französisch als weiche Sprache. Im Gegensatz zum europäischen Französischen klingt das kanadische oder Quebecer Französisch ein wenig härter. Es ist daher für nicht Muttersprachler einfacher zu verstehen. Ähnlich, wie es sich mit dem brasilianischen Portugiesisch oder dem lateinamerikanischen Spanisch verhält.
Das Quebecer Französisch unterscheidet sich in Bezug auf Grammatik, Aussprache und Vokabular nur leicht vom Standardfranzösisch. Es klingt wie gesagt etwas härter, auch etwas nasaler und man spricht die oberen Vokale i, u und ou in geschlossenen Silben mit weniger Spannung aus.
Hier hören wir die kanadisch-französische Native Sprecherin Liz N.
Auch das Vokabular ist teils unterschiedlich. „Fähre“ zum Beispiel heißt in Québec „traversier“, in Frankreich „ferry“ oder „bac“. Das Québecer Französisch bietet zudem eine regional geprägte Bandbreite an Slang und Redensarten. Knackigstes Beispiel: „Baise-moué l’ail“ bedeutet wörtlich „Küss meinen Knoblauch“ – gemeint ist „Leck mich am A….“ Warum genau das Hinterteil als Knoblauch gesehen wird, ist unklar. Ein weiteres lustiges Beispiel für mögliche Sprachverwirrung: Das Wort „gosses“ bezeichnet im europäischen Französisch Kinder – aber in Kanada sind damit die Hoden gemeint! Das sollte man zumindest in der Öffentlichkeit nicht verwechseln. Eine „blonde“ ist für einen Québecer übrigens seine feste Freundin – unabhängig davon, welche Haarfarbe sie wirklich hat.
Auch in Belgien bzw. der Schweiz gibt es im Vokabular teils leichte Unterschiede zum Standardfranzösisch. So heißt das Mittagessen in Frankreich „déjeuner“, in anderen französischsprachigen Ländern dagegen „diner“. Mit letzterem wiederum ist in Frankreich das Abendessen gemeint.
Um diesen Fallstricken aus dem Weg zu gehen, ist es natürlich wichtig, den Zielmarkt genau festzulegen und die Wortwahl dementsprechend zu definieren.
Eigenheiten des Französischen und seiner Varianten kennen Kinobesucher wohl besonders aus der französischen Filmkomödie „Willkommen bei den Sch’tis“ aus dem Jahr 2008. Der Film avancierte mit über 20 Millionen Kinobesuchern zum erfolgreichsten französischen Film in Frankreich und fand auch in Deutschland 2,3 Mio. Kinozuschauer. Im Film werden die Bewohner und vor allem der schwer verständliche Dialekt der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais, das „Ch'ti“, liebevoll auf die Schippe genommen. Für die deutsche Synchronisation wurde extra ein eigener Dialekt erfunden.
Wie witzig Sprachverwechslung sein kann, zeigt der Trailer zu "Willkommen bei den Sch'tis":
Wie in unserem Blog zu portugiesischen Native-Sprechern ist es natürlich auch im Französischen: Für uns Deutsche kann es schwierig sein, einen guten Fremd- von einem noch besseren Muttersprachler zu unterscheiden.
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